Allgemeines
Lehrende
Prof. Dr. Ines Oldenburg

Veranstaltung
Digitale Lehrmittel in inklusiven Settings evaluieren I und II
Modul
biw330 – Medienbildung und Digitalisierung
Studiengang
Master of Education (Grundschule, Sonderpäd., Haupt- u. Realschule, Gymnasium)
Fakultät
Fakultät I – Bildungs- und Sozialwissenschaften
Institut
Institut für Pädagogik
Semester
SoSe 2024
Turnus
wöchentlich
Anzahl Studierende
48
KP des Moduls
6
Prüfungsform
Referat
Kategorien
Bildungswissenschaften und Pädagogik
Digitale Medien
Forschendes Lernen
Lehrkräftebildung
Online-Meetings
Seminar
Stud.IP
Video
Die Studierenden sind Lehramtsstudierende aller Schulformen, die mit digitalen, interaktiven Tafeln im Beruf / in den Schulen arbeiten (werden).
Diese Lehramtsstudierenden erhalten durch diese Seminare ein wichtiges Training zur Implementation innovativer digitaler Technologie.
Im Rahmen einer Kooperation mit der Firma ViewSonic, die u.a. Whiteboards herstellt, erhalten die Studierenden dieser beiden Seminare aktuelle Boards für die Dauer eines halben Jahres zur Verfügung gestellt. Die Studierenden werden ausführlich in die Bedienung der Hard- und Software durch die Firma eingeführt.
In den Seminaren erarbeiten die Studierenden in Kleingruppen Fragestellungen zum unterrichtlichen Einsatz der Boards, die für die Studierenden aufgrund ihrer Unterrichtsfächer von Relevanz sind. Grundlage dafür ist eine gründliche Literaturrecherche als Basis für die Fragestellungen der Studierenden, damit diese dann evidenzbasiert ihre Fragestellungen herleiten, Hypothesen aufstellen und dann praktisch mit dem Board überprüfen können. Für die Planung der Unterrichtssequenzen müssen KI-Tools recherchiert und eingesetzt werden.
Methodisch setzen sie ihre Fragestellungen mittels UX Design um (UserExperienceDesign) und erhalten so Einblicke in eine innovative und praxisrelevante Forschungsmethode.
Die Arbeitsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse den Mitstudierenden ebenso wie Mitarbeitenden von ViewSonic, die diese Ergebnisse zur Weiterentwicklung ihrer Boards nutzen.
Die Studierenden üben so eine forschende Grundhaltung und können so Erkenntnisse aus der Forschung praktisch anwenden und wirksam fortentwickeln.
Die Studierenden erhalten außerdem Einblicke in weitere Forschungsmethoden im Hinblick auf Literaturrecherche, wie z. B. die Erstellung eines systematic reviews und/oder scoping reviews. Die im Seminar entwickelten Fragestellungen können außerdem der Sichtung von Masterarbeitsvorhaben dienen.
Die unmittelbare Anwendung der Whiteboards zur Beantwortung von selbst entwickelten Fragestellungen auf dem Hintergrund der eigenen Unterrichtsfächer motiviert die Studierenden nicht nur zur aktiven Mitarbeit in den Seminaren, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Schließung des research-practice-gaps.
An den Seminaren nahmen im SoSe 2024 jeweils ca. 50 Studierende teil.

Inhalte und Lernziele
- Wissen über die Bedienung einer digitalen Tafel und deren Anwendung
- Wissen über und Anwenden von Methoden zur Evaluation von digitalen Tafeln für spezifische Use Cases (hier: UX Design)
- Recherche und Anwendung von KI -Tools zur Unterrichtsplanung
- Realisation der mit KI geplanten Unterrichtssequenzen an der digitalen Tafel
- Wissenschaftliche Recherche zum Stand der Forschung zu den ausgewählten Fragestellungen, Transfer auf die eigenen Fragestellungen zur Erstellung von Hypothesen, Überprüfung der Hypothesen mittels technischer Umsetzung
Am Ende des Seminars werden die Studierenden
- pädagogisch-didaktische Vor- und Nachteile digitaler Medien für den Unterricht und für die Unterrichtsplanung kritisch einschätzen und bewerten können.
- sich auch mit ethischen, rechtlichen und organisationalen Aspekten der Digitalisierung auseinandergesetzt haben.
- Wissenschaftliche Erkenntnisse auf die Unterrichtspraxis beziehen und anwenden können.

Prüfung und Bewertung
Die Studierenden und die Lehrende haben die Prüfungsleistung partizipativ entwickelt und sich auf die folgenden Kriterien für die Prüfungsleistung verständigt:
- Sie konzeptionieren eine Präsentation zu Ihrer gewählten Thematik: Sie planen dafür eine kleine Unterrichtssequenz, in der der Einsatz einer digitalen, interaktiven Tafel sinnvoll erscheint.
- Sie nutzen zur Planung Ihrer Unterrichtssequenz so viel KI-basierte Tools wie möglich.
- In Ihrer Unterrichtssequenz kommt die digitale, interaktive Tafel auf jeden Fall zum Einsatz.
- Sie überlegen sich eine leitende Forschungsfrage. Diese Forschungsfrage fokussiert entweder KI als U-Planungstools oder die digitale, interaktive Tafel oder auch beides. Überlegen Sie, wie es am sinnvollsten für IHR Vorhaben ist.
- Sie verschriftlichen Ihr Vorhaben mittels einer PPT, die wissenschaftlichen Anforderungen genügt: -Titelfolie, -Gliederung, -Forschungsfrage, -kurze Darstellung mit wissenschaftlicher Literatur des „Forschungsstandes“, damit Ihr Vorhaben kurz (!) theoretisch und empirisch (möglichst beides) gerahmt ist; 2 -methodisches Vorgehen (UX-Design muss auf jeden Fall vorkommen), -Dokumentation des Vorgehens zur Beantwortung der Forschungsfrage (z. B. mit Stichpunkten protokollartig, mit Screenshots, Videos oder Echtzeitdemo etc. etc.), -Antwort auf Ihre Forschungsfrage / Ergebnisse.
- Die Verschriftlichung aller Punkte auf der PPT kann auf jeden Fall stichpunktartig sein!
- Sie präsentieren Ihr Projekt.
(Auszug aus dem Protokoll zur Seminarsitzung zur Erstellung der Prüfungsleistung)
Erfahrungen
Die Seminare haben sich bewährt, den Studierenden viel Freiraum für eigene Forschungen mit und an digitalen Medien zu gewähren. Die Firmenkooperation ermöglichte eine hervorragende Schulung und kontinuierliche Betreuung der studentischen Arbeiten am Board. Die Studierenden waren sehr motiviert, sich mit dem Board auseinanderzusetzen und dies zu erproben. Nach eigenen Angaben hatten sie bisher dazu im Rahmen des Studiums keine / kaum Gelegenheit. Bewährt hat sich auch die partizipative Aushandlung der Kriterien für die Prüfungsleistung, die erst dann definiert wurde, nachdem die Studierenden sich unter Anleitung der Dozentin in die Seminarthematik eingearbeitet hatten. Die Prüfungsleistungen waren alle hervorragend und sind äußerst engagiert erstellt worden. Der Einsatz von studentischen Hilfskräften hat sich besonders im technischen Bereich besonders bewährt, auch für die Kooperation mit der Firma.
Ehrliches Fazit der Dozentin: Ich würde alles wieder so machen! 😊