Allgemeines
Lehrende
Dr. Jessica Cronshagen, Frank Marquardt
Veranstaltung
Was darf man mit Geschichte machen? Inszenierte Geschichte in Wissenschaft, Ausstellung, Theater und Konsum
Modul
Geschichte der Frühen Neuzeit
Wahlpflichtmodul im Bachelor und Master Geschichte sowie dem Master Museum und Ausstellung
Fakultät
IV – Human- und Gesellschaftswissenschaften
Institut
Geschichte
Empfohlenes Semester
Aufbau- und Masterbereich
Turnus
14-tägig + Blockseminar mit einer englischen Gastwissenschaftlerin
Anzahl Studierende
Durchschnittlich 12
KP des Moduls
6
Prüfungsform
Portfolio
Kategorien
FLiF & FLiF+
Forschendes Lernen
Interdisziplinär
Lehrkräftebildung
Seminar
Theologie, Geschichte und Philosophie
Kurzbeschreibung
Wo hört die Wissenschaft auf, und wo beginnt die Inszenierung? Darf ein Historiker spekulieren? Soll sich ein Museumsführer verkleiden? Ist ein Playmobil-Luther Geschichtsunterricht? Lernen wir aus der Geschichte, wenn wir historische Szenen im Theater „ins heute“ übertragen – und „darf man das“ überhaupt?
Dieses Seminar will sich unter geschichtswissenschaftlicher wie auch ethischer Perspektive mit verschiedenen Formen der Geschichtsinszenierung auseinandersetzen, wobei ein Schwerpunkt auf den Bereichen Wissenschaft, Theater, Kunst, Ausstellung sowie Konsumgütern wie Kinderspielzeug liegen wird. Die Bereiche Film und Roman werden zunächst bewusst ausgeklammert. Der historische Fokus liegt auf jenen Projekten, welche sich mit der Geschichte der Frühen Neuzeit beschäftigen.
Das Seminar wird in verschiedene Blöcke aufgeteilt. In einem dieser Blockveranstaltungen werden wir ein Jugendtheaterprojekt begleiten, dass sich ein Interpretation des Themas „Religiöse Pluralisierung in der Region am Beispiel des Dorfes Neustadtgödens“ widmet. Das Seminar schließt daher zum Teil an das Seminar „Ein Dorf als Quelle. Neustadtgödens und die Geschichte der Frühen Neuzeit“ im SS 2016 an. Eine Teilnahme im Vorgängerseminar ist jedoch keine Voraussetzung für dieses Blockseminar.
Umsetzungsstufen des Forschenden Lernens
Umsetzung des forschungsbasierten Lernens
Das vorliegende Good-Practice-Beispiel setzt sich aus zwei Veranstaltungen zusammen, die im SoSe 2016 und im WiSe 2016/2017 stattfanden. Inhaltlich beschäftigen sich beide mit der Geschichte der Frühen Neuzeit, welche die Studierenden in unterschiedlicher Form aufarbeiteten.
Die Seminare verknüpften forschende Lehre und Schülerlabore miteinander, wobei der Fokus auf dem „Dialog“ zwischen Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation lag. Im Mittelpunkt stand dabei ein im Dezember 2016 stattfindendes Projekt des Oldenburger Bildungszentrums Technik und Gestaltung (BZTG) zur religiösen Pluralisierung in der Region.
Im Sommersemester erstellten die Studierenden einen Reader mit Informationen und Quellenmaterial zum friesischen Dorf Neustadtgödens. Da bisher kaum Literatur zu diesem Ort existiert, galt es, historische Grundlagenforschung zu betreiben.
Im folgenden Wintersemester wurde das Seminar fortgeführt. Diesmal stand die Reflexion historischer Wissenschaftskommunikation im Fokus. Zu diesem Zweck führten die Studierenden kleine Forschungsprojekte zur Geschichtsvermittlung in Museen, im Reanactment, in der Kunst sowie in der Populärwissenschaft durch.
Kompetenzentwicklung der Studierenden aus Sicht der Lehrenden
- Sehr starke Verbesserung der forschungsmethodischen Kompetenzen.
- Starke Verbesserung von Fachkompetenz und Schlüsselkompetenzen (z.B. Analyse und Problemlösungsstrategien, Kommunikations- und Teamfähigkeit, Recherche- und Präsentationstechniken).
Bewertung und Empfehlungen
Bewährt hat sich ein klar umgrenztes Projekt und Forschungsfeld, eine klare Zeitstruktur, offene Sitzungen sowie die Arbeit mit Kooperationspartner_innen. Probleme gab es mit der Anrechenbarkeit der SWS für die Lehrenden, da die Veranstaltung eigentlich nur durch zwei Lehrende durgeführt werden konnte. Problematisch war auch die Finanzierung von Gästen, dem Reader und Exkursionen, diese war nur im Rahmen einer Ausnahmesituation möglich.
In den ersten Sitzungen herrschte Verwirrung durch die relativ komplizierte Struktur des Seminars. Das nächste Mal sollte ein Handout mit klar strukturierten Informationen in der ersten Sitzung ausgeteilt werden.
Feedback der Studierenden
- Sehr positives Feedback, aber auch Hinweise zur überhöhten Arbeitsbelastung: So ein Seminar kann nicht in jedem Semester gestemmt werden.
- Besonders der gedruckte Reader wurde sehr positiv bewertet: Einige Studierenden haben ihn in ihre Bewerbungsunterlagen aufgenommen.