Allgemeines

Lehrende:r
Burçin Amet

Veranstaltung
Zweit- und Fremdspracherwerb: Theoretische Grundlagen

Modul
ger730 – Theorie und Empirie des Zweit- und Fremdsprachenerwerbs
ger830 – Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache

Studiengang
Master – Deutsch als Fremd-/ Deutsch als Zweitsprache

Fakultät
Fakultät III – Sprach- und Kulturwissenschaften

Institut
Institut für Germanistik

Semester
WiSe 2021/22

Turnus
Wöchentlich

Anzahl Studierende
9

KP des Moduls
12 bzw. 15

Prüfungsform
Hausarbeit

Preis der Lehre 2021/22
Kategorie: Beste Lehrveranstaltungsevaluation (weniger als 40 Teilnehmer*innen)

Kategorien
Digitale Medien
Online-Meetings
Preis der Lehre
Seminar
Sprach- und Literaturwissenschaften
Stud.IP

Die ausgezeichnete Lehrveranstaltung „Zweit- und Fremdspracherwerb: Theoretische Grundlagen“ wurde im Rahmen des Masterstudiengangs Deutsch als Fremd-/Deutsch als Zweitsprache (Master of Arts) angeboten. Das Seminar fand semesterbegleitend einmal wöchentlich im Online-Format statt; die Sitzungen wurden über das Webkonferenzsystem BigBlueButton abgehalten.

Zielgruppe

Bei der Zielgruppe handelte es sich um Masterstudierende des Studiengangs Deutsch als Fremd-/Deutsch als Zweitsprache. Der Großteil der Gruppe strebte die Lehre des Deutschen als Fremdsprache im Ausland an.

Für die Teilnahme am Seminar wurde Folgendes vorausgesetzt:

  • Vertrautheit mit sprachwissenschaftlichen Methoden
  • Kenntnisse der Grammatik des Deutschen
  • Kenntnisse der Sprachgeschichte des Deutschen
  • Fähigkeit, wissenschaftlichen Text auf Deutsch und Englisch zu lesen

Inhalte und Ziele

Die Lehrveranstaltung befasste sich mit den theoretischen Grundlagen des Zweit- und Fremdspracherwerbs. Das zentrale Ziel des Seminars bestand darin, Grundkenntnisse über spracherwerbstheoretische Erklärungsansätze aufzubauen und die Fähigkeit zur kritischen Haltung gegenüber diesen sowie die Fähigkeit zur Einschätzung ihrer Relevanz für die Praxis des Lehrens und Lernens von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache zu entwickeln.

Die folgenden Lernziele wurden dabei angestrebt:

  • Kenntnis der Faktoren des Spracherwerbs und Einschätzung der Möglichkeiten zur Beeinflussung dieser Faktoren im Sprachunterricht
  • Grundkenntnisse über spracherwerbstheoretische Erklärungsansätze
  • Grundkenntnisse über die Methoden der empirischen Spracherwerbs- und Sprachlehrforschung, um Fachliteratur kritisch zu rezipieren (und selbstständiges Forschen zu ermöglichen)
  • Kenntnis des Nutzungspotenzials der Ergebnisse der Spracherwerbs- und Sprachlehrforschung im Hinblick auf die eigene Lehrtätigkeit

Lehr-Lern-Formate

Die Vor- und Nachbereitung der Sitzungen erfolgte im Selbststudium: Die Studierenden rezipierten Fachliteratur, die ihnen über Stud.IP zur Verfügung gestellt wurde. Die gelesenen Inhalte wurden in den Online-Meetings durch eine problemorientierte Herangehensweise mit Fallbeispielen aus der DaF-/DaZ-Unterrichtspraxis vertieft. In jeder Sitzung erfolgte eine kritische Reflexion über das Nutzungspotenzial der thematisierten Ergebnisse der Spracherwerbs- und Sprachlehrforschung im Hinblick auf die eigene Lehrtätigkeit.

Das Besondere an der Veranstaltung war die Verknüpfung der Theorie mit der Praxis: Die Studierenden wurden nicht nur mit praxisnahen Übungen zur Vertiefung der theoretischen Inhalte konfrontiert, sondern hatten darüber hinaus die Möglichkeit, die theoretisch erarbeiteten Inhalte explorativ in der Praxis – also in Online-Deutschkursen am Sprachenzentrum der Universität Oldenburg – zu analysieren. Sie nahmen insgesamt zweimal am 90-minütigen Unterricht des Deutschkurses 7 (Zielsprachniveau: B2.1) teil und beobachteten mithilfe von vorgegebenen Beobachtungsaufgaben die Sprache und das Verhalten der Lernenden im Lernkontext. Diese Daten wurden anschließend kooperativ ausgewertet und interpretiert; auf dieser Datenbasis erfolgte eine kritische Reflexion der spracherwerbstheoretischen Erklärungsansätze.

Während der gesamten Lehrveranstaltung standen die Studierenden als angehende DaF-/DaZ-Lehrkräfte im Zentrum der Veranstaltung; die Dozentin fungierte als Moderatorin und unterstützte den individuellen Lernprozess der Studierenden. Zur Begleitung des Lernprozesses wurde eine Art ,gemeinsames Lerntagebuch‘ auf Wiki (Stud.IP) zusammengestellt: Alle rezipierten Studien, die kritisch reflektierten Begrifflichkeiten und die gesamten Diskussionsinhalte wurden dort verschriftlicht.

Das in der Stud.IP-Veranstaltung mithilfe von Wiki kreierte ,gemeinsame Lerntagebuch’.

Prüfungsform

Die Prüfung bestand aus der aktiven Teilnahme und einer theoretischen Hausarbeit, in der ein direkter Bezug zur Praxis des DaF-/DaZ-Lernens und -Lehrens hergestellt werden musste.

Feedback der Studierenden

Der Lehrevaluation ist zu entnehmen, dass die Studierenden mit der Veranstaltung insgesamt sehr zufrieden waren. Sie beschrieben, dass die eingesetzten Lehr-/Lern-Tools ihr Lernen förderten, in der Anzahl ausreichend und übersichtlich waren, einen Austausch zwischen den Teilnehmenden im Rahmen der Veranstaltung ermöglichten und für die zu bearbeitenden Aufgaben geeignet waren.

Als Feedback an die Dozentin wurde zurückgemeldet, dass das Gesamtkonzept und die Lernziele der Lehrveranstaltung klar waren, die Lernmaterialien in ausreichender Menge und angemessener Form zur Verfügung standen, die zu bearbeitenden Aufgaben klar formuliert waren, die Möglichkeit zur Nachbereitung der Aufgaben ausreichend gegeben war, die Möglichkeiten der digitalen Lehre für diese Veranstaltung ausreichend genutzt wurden und sie sich in der Veranstaltung gut betreut fühlten.

Die Studierenden gaben an, dass sie die gestellten Aufgaben im Selbststudium vollständig bearbeiteten, die zur Verfügung gestellten Materialien nutzten und an 76–100% der Termine teilnahmen. Ihren durchschnittlichen Arbeitsaufwand für die Veranstaltung schätzten sie zwar als eher hoch ein, empfanden die investierte Zeit in die Arbeit aber im Verhältnis zum Lernerfolg als angemessen.

Die Studierenden hoben in Freitextkommentaren Folgendes als überraschend gut in der Lehrveranstaltung hervor:

  • „Abläufe haben immer funktioniert“
  • „Hospitationen“
  • „die klare Struktur, die auch eingehalten wurde, sodass es einen roten Faden gab, sowie der enge Praxisbezug“
  • „die Zusammenarbeit in der Gruppe auf Basis der theoretischen Grundlagen, die kreative Nutzung vieler verschiedener Tools (auf Stud.IP sowie BBB)“
  • „Mir hat die nötige Vorbereitung und das Nachbereiten der Aufgaben und Inhalte sehr gut beim Lernerfolg geholfen. Ich fand die Verbindung von theoretischen Grundlagen mit der (theoretischen) Anwendung im Unterricht sehr gut und fand die Hospitation in einem Deutschkurs sehr realitätsnah und hilfreich für das Seminar. Das Seminar hatte eine sehr gute Struktur, die man im Wiki auch im Nachhinein noch super nachverfolgen kann.“
  • „praktische Bezüge trotz theoretischer Schwerpunkte, gute Struktur der Lehrveranstaltungen“
  • „übersichtliche PPP, Hospitationsmöglichkeit, klare Strukturen mit vorzubereitender Literaturgrundlage, vertiefende Literatur“

Der Dozentin wurde Folgendes zusammenfassend zurückgemeldet:

  • „Mir fällt tatsächlich nichts Negatives ein. Ich habe selten an so einer intensiven, produktiven und zugleich spannenden Veranstaltung teilgenommen und danke Ihnen sehr.“