Allgemeines

Lehrende:r
Arne Stemmann (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Veranstaltung
Fachdidaktik der ökonomischen Bildung

Modul
Fachdidaktik der ökonomischen Bildung

Wahlpflichtmodul in den Studiengängen Politik-Wirtschaft bzw. Ökonomische Bildung

Fakultät
II – Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

Institut
WiRe, lfÖB

Empfohlenes Semester
3. – 5.

Turnus
Wöchentlich

Anzahl Studierende
Durchschnittlich 25

KP des Moduls
6

Prüfungsform
Portfolio (Teilleistung im Rahmen des Seminars: Projektbericht)

Kategorien
FLiF & FLiF+
Forschendes Lernen
Lehrkräftebildung
Projekt
Seminar
Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

Kurzbeschreibung

Dass ökonomische Bildung ein integraler Bestandteil von Allgemeinbildung ist, scheint mittlerweile unumstritten. Gleichwohl gibt es zur Frage, was unter ökonomischer Bildung verstanden werden soll, durchaus unterschiedliche Auffassungen. Im Rahmen des Seminars sollen grundlegende Eckpfeiler eines Gesamtkonzepts ökonomischer Bildung dargestellt und wesentliche Unterschiede in der Ausgestaltung der verschiedenen Konzeptionen ökonomischer Bildung deutlich gemacht werden. Neben der Auseinandersetzung mit konzeptionellen Ansätzen liegt ein besonderer Fokus im Seminar auf aktuellen Forschungs- und Handlungsfeldern ökonomischer Bildung, die über eine Analyse des Theorie-Praxis-Verhältnisses in der ökonomischen Bildung näher untersucht und fachdidaktisch aufbereitet werden sollen. Hierzu zählt z. B. die Analyse des Denkens in Modellen und der Modellkritik oder die Kontrastierung traditioneller Ansätze der ökonomischen Verhaltenstheorie mit Erkenntnissen der Behavioral Economics. Die Teilnehmer_innen des Seminars sollen im Rahmen eines eigenen Projekts eine Forschungsfrage entwickeln, diese während einer Gruppenarbeitsphase gemeinsam bearbeiten, die Arbeitsergebnisse im Plenum präsentieren und diese in einem Projektbericht abschließend dokumentieren. Thematisch sollten die Projekte folgenden Bereichen zuzuordnen sein: (1) Bildungsrelevanz des Homo oeconomicus oder alternativer Verhaltensmodelle (z. B. Homo reciprocans), (2) Modellkritik im Kontext der experimentellen Wirtschaftsforschung, Konsequenzen für das Denken in Modellen aus fachdidaktischer Perspektive, (3) Möglichkeiten und Grenzen neuerer Ansätze der Verhaltensökonomik (z. B. Behavioral Finance) im Kontext der Verbraucherbildung oder der Finanziellen Bildung.

Umsetzungsstufen des Forschenden Lernens

Darstellung der Umsetzungsstufen des Forschenden Lernens (alle seien umgesetzt worden)
Die in der Veranstaltung umgesetzten Stufen sind farbig markiert.
Dieser Link führt zur barrierefreien Beschreibung der Matrix des Forschenden Lernens.

Umsetzung des forschungsbasierten Lernens

Das didaktische Konzept der Lehrveranstaltung folgt der Idee forschungsbasierten Lernens im Sinne des Grundlagenpapiers, indem die Studierenden im Rahmen eines eigenen Projekts eine Forschungsfrage entwickeln, diese während der Gruppenarbeitsphase gemeinsam bearbeiten, die Arbeitsergebnisse im Plenum präsentieren und diese in einem Projektbericht abschließend dokumentieren. Mit dieser Vorgehensweise gestalten die Teilnehmer_innen wesentliche Phasen im Forschungszyklus selbst und entscheiden eigenständig und eigenverantwortlich über wichtige Fragen des Forschungsprozesses. Dabei werden sie durch den Lehrenden begleitet, indem fachliche und methodische Grundlagen im Seminar vermittelt und vertieft sowie eine semesterbegleitende Beratung zu fachlichen und methodischen Fragen im Kontext der von den Studierenden entwickelten Fragestellungen angeboten werden. Die Reflexion von Forschungsergebnissen und ausgewählten -methoden in den einzelnen Projekten wird nicht nur intern in den Arbeitsgruppen durchgeführt, sondern darüber hinaus auch im Plenum. Um einen kontinuierlichen Austausch zwischen den Arbeitsgruppen zu initiieren, werden vorläufige Arbeitsergebnisse in Form von Projektskizzen zur Diskussion gestellt und weiterentwickelt. Zum Semesterende werden die bis dahin vorliegenden Arbeitsergebnisse im Rahmen einer Abschlussdiskussion erneut besprochen und anschließend in Form von Projektberichten dokumentiert. Vor dem Hintergrund, dass die Teilnehmer_innen des Seminars überwiegend Studierende im 3. oder 5. Semester sind und nur in begrenztem Maße über Erfahrungen mit derartigen Formen von Projektarbeit und forschungsbasiertem Lernen verfügen, werden die Anforderungen und der Erwartungshorizont entsprechend angepasst. Der Umfang der Aufgabenstellung ist darüber hinaus dadurch begrenzt, dass sich die Projektarbeit auf den im Rahmen des Seminars zur Verfügung stehenden Workload beschränken muss.

Kompetenzentwicklung der Studierenden aus Sicht der Lehrenden

  • Mitlere Verbesserung der forschungsmethodischen Kompetenzen.
  • Starke Verbesserung der Fachkompetenz.
  • Starke Verbesserung der Schlüsselkompetenzen (z.B. Analyse und Problemlösungsstrategien, Kommunikations- und Teamfähigkeit, Recherche- und Präsentationstechniken).

Bewertung und Empfehlungen

Die Einbettung der Forschungsprojekte in den Seminarablauf hat sich bewährt, ebenso die im Semesterverlauf eingebauten „Meilensteine“, die den Studierenden bei der Gestaltung ihrer Projekte eine Orientierung geben (z. B. Einreichung und Diskussion der Projektskizzen, Zwischenbericht und Präsentation der Arbeitsergebnisse im Plenum etc.). Der Kompromiss zwischen Anleitung und Begleitung der Studierenden ist gut gelungen, sodass die grundlegende Struktur der Lehrveranstaltung in einem weiteren Durchlauf im Prinzip so beibehalten werden kann und das didaktische Konzept vielmehr im Detail zu verbessern ist. Grundsätzlich wäre ein größerer zeitlicher Umfang für die Durchführung von Forschungsprojekten wünschenswert, allerdings ist z. B. eine semesterübergreifende Durchführung derzeit nicht möglich. Eine besondere Herausforderung im Zusammenhang mit der Gestaltung und Durchführung derartiger Lehr-/Lernformate stellt der Umgang mit den veränderten Anforderungen an die Studierenden dar (z. B. im Hinblick auf eigenständiges Arbeiten, den Umgang mit den im Seminar gewährten Freiheitsgraden oder Unsicherheit und Ergebnisoffenheit im Forschungsprozess), die einen kontinuierlichen Austausch erfordern.

Feedback der Studierenden

Aufgrund der häufig eher niedrigen Rücklaufquote im Rahmen der allgemeinen Lehrveranstaltungsevaluation, wurde zum Abschluss des Seminars eine Feedbackrunde vom Lehrenden initiiert. Die Konzeption und Gestaltung der Lehrveranstaltung wurde von den Studierenden überwiegend positiv bewertet. Besonders hervorgehoben wurde dabei die Möglichkeit, Themenschwerpunkte des Seminars durch die Projektarbeit mitbestimmen und im Ergebnis eigenständig arbeiten zu können. Darüber hinaus wurde der Aspekt, sich im Rahmen des Seminars mit wissenschaftlichem Arbeiten auseinanderzusetzen bzw. forschungsbasiert zu lernen und zu arbeiten mit Blick auf anstehende Abschlussarbeiten gewürdigt und als gute Vorbereitung in dieser Hinsicht herausgestellt. Gleichzeitig wurde die Freiheit in der konkreten Ausgestaltung der Projekte von einigen Studierenden dahingehend kritisiert, dass es zu wenige Vorgaben seitens des Lehrenden gegeben habe. Darüber hinaus wurde angeregt, die Projekte in einem umfassenderen zeitlichen Rahmen durchzuführen.