Allgemeines

Lehrende
Carina Branković

Dominik Gautier

Friederike Schulze-Marmeling

Rebecca Hedenkamp

Julia-Franziska Schley (studentische Hilfskraft)

Veranstaltung
Gender & Theologie. Interreligiöse und interdisziplinäre Perspektiven auf Gender & Theologie

Modul
the269 – Theologie im Diskurs
pb188 – Religion/Ethik im Diskurs

Studiengang
Zwei-Fächer-Bachelor – Ev. Theologie und Religionspädagogik
Bachelor of Arts – Professionalisierungsprogramm
Master of Education – Evangelische Religion (SoPäd, WiPäd, G, Gym)

Fakultät
Fakultät IV – Human- und Gesellschafts­wissenschaften

Institut
Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik

Semester
SoSe 2022

Turnus
Wöchentlich + studentische Tagung (verblockt)

Anzahl Studierende
30

KP des Moduls
6

Prüfungsform
Poster / Vortrag + Hausarbeit

Kategorien
Forschendes Lernen
Lehrkräftebildung
Projekt
Seminar
Theologie, Geschichte und Philosophie

Auf Grundlage der Queer Theory nach Judith Butler entwickelten die Studierenden interdisziplinäre und interreligiöse Forschungsarbeiten, die anschließend auf einer studentischen Tagung präsentiert und diskutiert wurden.

Einleitung & Inhalte / Lernziele

In vier Seminaren, die hauptsächlich dem interdisziplinären Modul „Theologie im Diskurs“ (the269) zugeordnet waren, haben Studierende und Lehrende sich mit Theologie aus der Perspektive der Geschlechterforschung auseinandergesetzt. Auf Grundlage der Queer Theory nach Judith Butler entwickelten die Studierenden im Rahmen dessen interdisziplinäre und interreligiöse Forschungsarbeiten. Vorbereitend auf die Auseinandersetzung mit dem individuellen Forschungsprojekt besuchten die Studierende zwei der vier Seminare, die in der ersten Semesterhälfte regelmäßig stattfanden. Als Einstieg wurden in allen Seminaren Ausschnitte aus Judith Butlers Das Unbehagen der Geschlechter, Standardwerk der Queer Theory gelesen und besprochen und somit ein gemeinsamer Grundstein gelegt. Ausgehend davon beschäftigten sich Studierende und Lehrende in den Seminaren mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Im Seminar von Carina Branković wurde das Verhältnis von Gender und Judentum betrachtet. Hierbei wurden neben theoretischen Grundlagen vor allem auf die pluralen jüdischen Identitäten, auch im Zusammenhang mit Gender, u.a. in einem Onlinegespräch mit Debora Antmann, (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Jüdischen Museum Berlin sowie queere Blogger*in und Bildner*in) eingegangen. Der Onlinevortrag wurde auch auf freiwilliger Basis von Teilnehmenden und Dozierenden der anderen drei Seminare besucht.

Gemeinsam mit Friederike Schulze-Marmeling wurden im Seminar Gender und Islam postkoloniale Perspektiven auf Feminismen beleuchtet und vor diesem Hintergrund islamtheologische Konzepte im Zusammenhang mit der Queer Theory diskutiert.

Bei Dominik Gautier wurden Spannungen und Gemeinsamkeiten von Butlers Geschlechtertheorie mit Karl Barth und der reformierten Theologie erkundet.

Das Seminar Religion und Gender von Rebecca Hedenkamp hatte Gender als Kategorie christlicher Lebensentwürfe und ihre (aktuelle) mediale Darstellung zum Thema. Bis zum Beginn der zweiten Semesterhälfte hatten die Studierenden die Möglichkeit sich für das Thema ihres individuellen Forschungsprojekts auf Grundlage des Gelernten zu entscheiden. Statt regelmäßiger Seminarsitzungen gab es nun Kolloquien, Sprechstunden und Austausch mit den jeweiligen Dozierenden, der studentischen Hilfskraft Julia-Franziska Schley und den anderen Forschungsteams mit demselben Themenschwerpunkt. In der Themenfindung waren die Studierenden innerhalb der gesteckten Grobthemen Gender, Theologie und Religionswissenschaft und den jeweiligen Seminarschwerpunkten frei. In ihrem Forschungsprozess wurden die Studierenden begleitet und unterstützt.

Forschendes Lernen und studentische Tagung

Das Forschende Lernen mündete in einer Studentischen Tagung unter dem Titel Gender & Theologie. Interreligiöse und interdisziplinäre Perspektiven auf Gender & Theologie, die am 08.07. & 09.07.2022 stattfand, und bei der die eigenen Forschungsprojekte entweder als 20-minütige Vorträge mit anschließender Diskussion oder als 10-minütige Posterpräsentation vorgestellt wurden.

Verschiedene Menschen mit Mundschutz-Maske sitzen in einem Raum, fokussiert auf die zwei Präsentatoren und ihre Power-Point-Präsentation an der Wand.

An der Studentischen Tagung nahmen neben den Seminarteilnehmenden weitere Studierende (auch fachfremd) und Dozierende des Instituts für Ev. Theologie und Religionspädagogik sowie externe Interessierte teil. Im Anschluss an die vielfältigen Vorträge und Postersessions gab es immer wieder Raum für Diskussionen und Gespräche.

Regenbogenfarbiger Ablaufplan der studentischen Tagung

Erfahrungen

Da die vier Seminare so unterschiedliche Perspektiven auf Gender und Theologie beleuchtet haben, verging für die Studierenden die Zeit sehr schnell, so dass sie es schade fanden, als die gemeinsamen Seminarsitzungen endeten. Sie hätten sich gerne noch weiter mit den unterschiedlichen Blickwinkeln zu dem Verhältnis von Theologie auf Gender beschäftigt und zu unterschiedlichen Themen im Austausch gestanden.
Ähnlich wie schon in den Seminarveranstaltungen beteiligten sich die Anwesenden auf der Studentischen Tagung rege in den Diskussionsrunden und im Austausch in den Pausen. Insgesamt elf Projekte konnten in Vorträgen und in einer Postersession präsentiert werden und bildeten einen Teil der Vielfalt von interreligiösen und interdisziplinären Perspektiven auf Gender und Theologie ab.
Gerade die thematische Vielfalt sowohl in den Seminaren als auch auf der Tagung bewerteten die Studierenden im Feedback als sehr gut. Die Diskussionen und der Austausch wurden ebenfalls positiv bewertet. Besonders hilfreich empfanden sowohl Studierende und Lehrende die Unterstützung der studentischen Hilfskraft, welche durch ihre eigenen Erfahrungen mit Forschendem Lernen einerseits die Studierenden individuell bei ihren Projekten unterstützte, bei der Kommunikation unter Lehrenden und Studierenden behilflich war, und nicht zuletzt für die reibungslose Tagungsorganisation und -durchführung gesorgt hat.
Durch die gewünschte freie Wahl der Forschungsthemen der Studierenden und aufgrund anderer, struktureller Gründe wurde ein starker Fokus auf zumeist christliche und jüdische Perspektiven gelegt, sodass die interreligiöse Perspektive und die Perspektive auf Islam und Gender weniger stark vertreten waren. Diese Lücke hätten die Studierenden durch Anreize und Reflexionsfragen auf der Tagung gerne teilweise geschlossen gesehen.
Fast alle Studierenden gaben in der Feedbackrunde an, noch einmal an so einer Seminarreihe, Forschendem Lernen und einer anschließenden Studentischen Tagung teilzunehmen, da sie sich durch dieses Format zu eigenständiger Forschung und wissenschaftlichem Arbeiten ermutigt sahen.

Gruppenbild der Referent:innen. Eine Gruppe von Menschen in zwei Reihen hintereinander stehend vor einem grünen Baum.

Prüfung und Bewertung

Im Anschluss an die Tagung wurde den Teilnehmenden ein Tagungsreader mit den Präsentationen, Postern und weiteren interessanten Informationen ausgehändigt.
Als Prüfungsleistung verschriftlichten die Studierenden ihre Präsentationen und fassten ihren Forschungsstand als Hausarbeit zusammen. Die Veröffentlichung dieser Forschungsprojekte ist im Rahmen eines Tagungsbandes in forsch! für Herbst 2023 in Planung.