Allgemeines

Lehrende:r
Sabine Hübner

Bild von der Lehrenden

Veranstaltung
Religiöse (Auto-)Biographien im Pietismus – Ein Zugang über die Gattung „Sachcomic“

Modul
Kirchengeschichte (the239, the339, the611, the811)

Studiengänge
Zwei-Fächer-Bachelor (Ev. Theologie und Religionspädagogik), Master of Education, Master Ökumene und Religionspädagogik

Fakultät
IV – Human- und Gesellschaftswissenschaften

Institut
Ev. Theologie und Religionspädagogik

Semester
SoSe 2018

Turnus
Wöchentlich

Anzahl Studierende
15

KP des Moduls
3 KP (plus 3 KP Vorlesung)

Prüfungsform
Hausarbeit

Kategorien
Blog
Digitale Medien
E-Portfolio
FLiF & FLiF+
Forschendes Lernen
Lehrkräftebildung
Theologie, Geschichte und Philosophie

Kurzbeschreibung, Inhalte und Lernziele

In dieser Veranstaltung wurde das Wechselspiel von Theologie und Biographie in autobiographischen Texten des 18. Jahrhundert erforscht. Anhand von ausgewählten Fallbeispielen lernten die Teilnehmenden, Erzählstrategien und religiöse Deutungsmuster zu identifizieren und diese theologisch zu deuten. Die Studierenden bildeten dafür Forschungsgruppen und arbeiteten unter Anleitung der Dozentin während des laufenden Semesters an ihren Projekten. Nach einer inhaltlichen Einführungsphase in die Geschichte der Autobiographie und ihre stilistischen sowie theologischen Besonderheiten hat sich das Seminar im zweiten Semesterteil mit der historisch-kritischen Quellenanalyse beschäftigt. Dabei wechselten sich Seminarsitzungen und Online-Phasen ab. Die Forschungsergebnisse wurden von den Gruppen in Form eines Sachcomics für ein breiteres Publikum aufbereitet und auf dem kirchengeschichtlichen Forschungstag Studierenden aus anderen Seminaren präsentiert. Die Arbeitsschritte wurden während des Forschungsprozesses seminarintern in einem Word-Press-Blog festgehalten und dort gemeinsam diskutiert. Auf diese Weise sind auch nach Ablauf des Semesters Einblicke in den Forschungsprozess des Seminars möglich.

Bild von Startseite Blog

Aktivitäten der Studierenden

Die Studierenden haben für den ersten Zugang zum Thema in Gruppenarbeit ein historisches Gemälde analysiert, in zwei weiteren Sitzungen gemeinsam einen Text zum Pietismus exzerpiert sowie von der Dozentin einen Überblick über die Geschichte der Autobiographie präsentiert bekommen. Gemeinsame Ergebnissicherungen (z.B. Tafelbild, Poster) wurden in das Blog gepostet.

Bild von Tafelbild zur Gliederung/Struktur

In der zweiten Phase haben sich die Gruppen in ihre jeweilige Quelle eingelesen und sich über den Text (Fragen, Anmerkungen, Probleme, …) ausgetauscht. Indem die Arbeitsgruppen regelmäßig Zwischenergebnisse im Blog posteten, hatten sie jeweils auch einen Einblick in die Arbeit der anderen Gruppen.

Bild von Forschungsgruppen Sektion im Blog

Die Studierenden haben gegenseitig ihre Zwischenergebnisse und Ergebnisse kommentiert, kritisiert, gelobt, Fragen gestellt oder sich Tipps gegeben.

Bild von Studierenden-Kommentaren
Bild von Studierenden-Kommentaren

Die im Blog veröffentlichten (Zwischen-)Ergebnisse waren zugleich Grundlage der Arbeit in den Seminarsitzungen. In der zweiten Semesterhälfte haben die Gruppen an Designs für ein Sachcomic gearbeitet. Mit Hilfe dieser Gattung sollte die Quelle für andere verständlich, aber nach theologischen wissenschaftlichen Kriterien angemessen dargestellt werden. Für diese Aufgabe wurden Seminartermine in Präsenz durch Online-Phasen ergänzt, bei welchen die gemeinsame Arbeit im Blog im Mittelpunkt stand.

Bild von Sachcomic

Prüfung und Bewertung

Die Leistung der Studierenden wurde danach bewertet, wie intensiv, strukturiert und reflektiert sie sich mit ihrer Quelle auseinandergesetzt hatten. Dies wurde anhand der anschließenden Ausarbeitung (Seminararbeit oder Hausarbeit) mit einem selbst gewählten Schwerpunkt deutlich.

Erfahrungen

Das Blog war zunächst hilfreich, um die Seminarinformationen zu bündeln (Konzept, Seminarplan, Dokumentation der Einzelsitzungen) und die Gruppenarbeit zu organisieren (Zeitplan, Teilnehmer*innen, Forschungsfrage etc).

Darüber hinaus diente das Blog dann hauptsächlich als Arbeitsplattform, auf der die Forschungsgruppen ihr Material und erste Ideen sammeln, ihre Gedanken strukturieren und Ergebnisse präsentieren konnten. Damit dies möglich war, wurde im Vorfeld festgelegt, dass alle Teilnehmenden des Seminars im Blog lesen, schreiben und kommentieren können, dass der Blog nur intern für das Seminar und die Dozentin sichtbar ist, und dass die Einträge nicht notenrelevant sind.

Ich habe das Blog erst am Ende bestimmer Arbeitsphasen und nach Ankündigung gelesen bzw. kommentiert. Auf diese Weise konnten die Gruppen den Werkstatt-Charakter der Blog-Oberfläche nutzen, um auch ‘Halbfertiges’ und ‘Abwegiges’ innerhalb der Gruppe auszuhandeln.

Über die Kommentarfunktion konnten die Studierenen Peer-Feedback geben. Dafür war eine genaue Anleitung (Form und Inhalt) ebenso hilfreich wie die Vorgabe von konkreten Zeiträumen.

Bei der Auswertung der Studierenden wurde besonders der Einblick in die (Zwischen-)Ergebnisse anderer Gruppen als hilfreich bewertet. Wichtig ist zu beachten, dass die Forschungsthemen der Gruppen unterschiedlich genug sein müssen, damit es zu keiner direkten Konkurrenz kommt. Ist dies gegeben, kann es sich als sehr produktiv erweisen, wenn Studierende sich während des Forschungsprozesses an der Arbeitsweise, Arbeitsgeschwindigkeit und Arbeitsqualität anderer Gruppen orientieren können.