Allgemeines

Lehrende:r
Mareike Junker-Michel (FLiF+)

Bild von der Lehrenden


sowie weitere, regulär in dieses Modul eingebundene Lehrende: Prof. Dr. Thomas Breisig, Dr. Herbert Schulze, Teodora Todorova, Jonathan Gilbert (Tutor für Methoden)

Veranstaltung
Unternehmensflexibilisierung und flexible Menschen

Modul
wir853 Projekt Management – Organisation – Personal

Pflicht- oder Wahlpflichtmodul im Master of Arts Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

Fakultät
II – Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

Institut
Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

Empfohlenes Semester
2 und 3 (zweisemestriges Modul)

Turnus
variabel, Wechsel zwischen Präsenzzeiten und Gruppenarbeitszeiten

Anzahl Studierende
Durchschnittlich 25-35

KP des Moduls
6

Prüfungsform
Portfolio (zwei Kurzpräsentationen und ein Projektbericht)

Kategorien
FLiF & FLiF+
Forschendes Lernen
Projekt
Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

Kurzbeschreibung

Das Modul besteht aus zwei je einsemestrigen Projektveranstaltungen und beginnt jeweils im Sommersemester. Zunächst geben die Lehrenden ein (wechselndes) Rahmenthema aus dem Bereich Management, Organisation und Personal vor (z. B. Kooperationen und Unternehmensnetzwerke, Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen, betriebliches Gesundheitsmanagement). Themen aus aktuellen Forschungsprojekten des Lehrstuhls werden darüber hinaus einbezogen. Die einzelnen Bearbeitungsthemen innerhalb der Rahmenfragestellung sind dann Gegenstand studentischer Partizipation. Dies bedeutet konkret, dass die Lehrenden den Studierenden Anregungen geben und – z.B. per metaplangestützter Moderation – Themenfindungsprozesse in die Wege leiten. Gearbeitet wird abwechselnd im Plenum und in kleinen Gruppen unter Betreuung der Lehrenden. Die Projektthemen werden in den studentischen Kleingruppen vertiefend bearbeitet. Aus methodisch-didaktischen Gründen ist es zwingend erforderlich, dass das Modul über zwei Semester „gestreckt“ wird. Im ersten Semester werden die theoretisch-konzeptionellen Grundlagen erarbeitet, Themenschwerpunkte sondiert und die Weichen für das in Kleingruppen zu bearbeitende Empirie-Element gestellt. Erste (insbes. theoretisch-konzeptionelle) Ergebnisse sowie Konkretisierungen des empirischen Vorhabens werden durch die Studierenden präsentiert. Das zweite Semester dient dann insbesondere der Bearbeitung des Empirie-Teils und der Anfertigung eines abschließenden wissenschaftlichen Berichtes. Die Ergebnisse werden zudem dem Gesamtplenum vorgestellt. Im Projektmodul dominieren Formen aktiven, nicht rezeptiven Lernens. Die Lehrenden haben primär die Funktion des Informationsvermittlers, Moderators, Beraters und Koordinators.

Umsetzungsstufen des Forschenden Lernens

Darstellung der Umsetzungsstufen des Forschenden Lernens (bis auf "Wissen über wissenschaftliche Präsentationsformen" seien alle umgesetzt worden)
Die in der Veranstaltung umgesetzten Stufen sind farbig markiert.
Dieser Link führt zur barrierefreien Beschreibung der Matrix des Forschenden Lernens.

Umsetzung des forschungsbasierten Lernens

Das Modul setzt an der Ebene c) „selbst forschen“ an und baut auf den grundlegenden Ebenen des forschungsbasierten Lernens (a: Forschungsgrundlagen aneignen, b: Analysieren und/oder Einüben) auf. Die methodischen und fachlichen Voraussetzungen werden durch andere im Bachelor und Masterstudium angebotene Pflicht- und Wahlpflichtmodule abgedeckt (methodisch z.B. Wissenschaftliches Arbeiten, Empirische Forschungsmethoden, Statistik; fachlich u.a. Human Ressource Management, Grundlagen der Organisation).

Hierfür wird wie folgt vorgegangen:

Die Studierenden bearbeiten in Kleingruppen eigene Forschungsfragen mit empirischem Bezug und schließen das Modul mit einem Portfolio (6 KP) ab.

  • 1. Semester: Es werden die theoretisch-konzeptionellen Grundlagen erarbeitet, Themenschwerpunkte sondiert und die Weichen für das in Teamarbeit zu bearbeitende Empirieelement (Forschungsmethoden und Unternehmensfallstudie) gestellt. Die Studierenden präsentieren ihre Ergebnisse und Planungen dem Plenum.
  • 2. Semester: Dient insbesondere der Bearbeitung des Empirieteils (Anwendung der Forschungsmethode zur Ermittlung eines Forschungsergebnisses) sowie der Präsentation der eigenen Forschungsergebnisse. Das Modul wird mit einem Projektbericht (Ende März) von jeder Studierendengruppe abgeschlossen.

Gearbeitet wird wechselnd im Plenum und in kleinen Gruppen unter Begleitung und Beratung durch die Lehrenden.

Hierbei werden vergangene, aktuelle und geplante Forschungsprojekte des Lehrstuhls sowie weitere eigene Vorhaben der Studierenden einbezogen und in das Modul eingebunden. Im Bewilligungszeitraum des Projektes FLiF+ wurden lehrstuhlseitig primär die folgenden Forschungsprojekte eingebracht:

  • prentimo (Präventionsorientierte Gestaltung mobiler Arbeit, Teilvorhaben „Analyse und Maßnahmenentwicklung für mobilitätsorientiertes Personalmanagement“)
  • iTAGAP (Integrierte Technik- und Arbeitsprozessentwicklung für Gesundheit in der ambulanten Pflege, Teilvorhaben „Kompetenzen entwickeln – Mitarbeiter binden“)

Mit den beiden Drittmittelprojekten verbinden sich in den nächsten Jahren und darüber hinaus in dem Thema „mobile Arbeit“ ein zentraler Forschungsschwerpunkt der Professur. Bereits heute arbeitet jede_r fünfte Beschäftigte mobil: unterwegs, beim Kunden vor Ort, abends im Hotel – Tendenz stark steigend. In beiden Projekten wird mit Unternehmen aus der Region intensiv kooperiert. Ziel ist die partizipative Erarbeitung von Gestaltungsansätzen und -maßnahmen zur gesundheitsförderlichen, attraktiven Gestaltung mobiler Arbeit. Davon leitet sich der Name unseres Teilprojektes ab: mobil_@ttrakt.

Kompetenzentwicklung der Studierenden aus Sicht der Lehrenden

  • Starke Verbesserung der forschungsmethodischen Kompetenzen.
  • Mittlere Verbesserung der Fachkompetenz.
  • Starke Verbesserung der Schlüsselkompetenzen (z.B. Analyse und Problemlösungsstrategien, Kommunikations- und Teamfähigkeit, Recherche- und Präsentationstechniken).

Bewertung und Empfehlungen

Das Konzept des Moduls hat sich bewährt, um die Forschungs-, Fach- und Schlüsselkompetenzen der Studierenden zu fördern. Dies wird insbesondere durch die geforderte Eigenständigkeit der Studierenden erreicht. Sie sind für die Auswahl ihrer Projektpartner, die Themenfindung, die Planung, Umsetzung und Auswertung der Empirie weitestgehend selbst verantwortlich (unter Begleitung der Lehrenden). Die sonst häufig in Modulen zu beobachtende Konsumhaltung und Reproduktionsorientierung werden daher von vornherein ausgeschlossen. Die Studierenden erkennen ihre Verantwortung für das eigene empirische Projekt und organisieren sich daher sehr selbstständig bezogen auf die Teamsituation, das Zeit- und Projektmanagement, die fachliche Fundierung, die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern (häufig Unternehmen) und die empirische Erhebung. Dies führt nach meiner Erfahrung zu einem höheren Commitment für das Modul und die Prüfungsleistung.

Problematisch gestaltet es sich jedes Jahr aufs Neue, dass viele Studierende trotz der Hinweise der Lehrenden zu spät in die empirische Erhebung starten, da sie die Koordinations- und Organisationsaufwände innerhalb der Gruppe und mit dem Projektpartner und den Lehrenden unterschätzen. Hier hilft es, zu Anfang des Moduls nicht zu viel Zeit für die Suche und Abstimmung mit den Projektpartnern zu „verlieren“. Dies unterstützen die Lehrenden, indem sie Anknüpfungspunkte an eigene Forschungsprojekte und -vorhaben des Lehrstuhls darstellen sowie bereits interessierte Projektpartner vorstellen.

Feedback der Studierenden

  • Die Studierenden sind zunächst vom Arbeitsaufwand abgeschreckt. Jedoch zeigt sich, dass dies eher eine Verunsicherung ist, die daraus entsteht, dass die Studierenden noch keine Erfahrungen mit solch einem Modulkonzept haben.
  • Am Ende des Moduls berichten die Studierenden i. d. R., dass sie einen großen Lern- und Erfahrungszuwachs erleben konnten und sie diese Erfahrungen für die berufliche sowie weitere universitäre Laufbahn gut vorbereiten.
  • Insbes. wird immer wieder die gute Vorbereitung auf die danach anstehende Masterarbeit betont.
  • Die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern empfinden die Studierenden in einigen Fällen als unbefriedigend, was Absprachen und Organisation betrifft. Aber auch hier ziehen sie für sich wichtige Erfahrungen, die ihre Kompetenzen für das Berufsleben und auch das Privatleben stärken.

Besonderheiten / Sonstiges

  • Aktuelle Forschungsprojekte und -vorhaben des Lehrstuhls werden integriert, einige mögliche Projektpartner (Unternehmen, Vereine etc.), mit denen die Lehrenden in Kontakt stehen, werden vorgestellt.
  • Es findet eine eigene Längsschnittstudie statt, die für jeden Jahrgang die Entwicklung der Forschungskompetenzen, der Bedeutung von Forschung etc. im Vergleich zu Beginn und nach Abschluss des Moduls erhebt.